"Celebrate", 2. Symposium in London

Am 30. Juni und 01. Juli 2005 fand in London das zweite europäische Symposium in London statt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von den britischen Polizeibehörden, der GPA  (Gay Police Association) und dem europäischen Verband Eurogay Police Association.

Es nahmen ca. 450 Polizeibedienstete aus ganz Europa teil. Das Symposium drehte sich um das 15jährige Jubiläum der GPA, der Intensivierung der europäischen Zusammenarbeit und vor allem der Verbesserung des diversity Managements in der Polizei. Da diversity Management in England einen hohen Stellenwert hat, wird die GPA als Teil der Polizei verstanden. Daraus resultierte auch die große Unterstützung, die GPA durch die Polizeibehörden und Führungskräfte erhielt.

Die Unterstützung bestand in der Finanzierung des Symposiums durch die Polizei und in der Anwesenheit und Ansprachen der höchsten Polizeivertreter. Selbst in dem samstags nachfolgenden Londonpride führten die GPA und ein Großteil der Führungskräfte die CSD- Parade mit 220 Teilnehmern -überwiegend in Uniform- an. Lediglich den Delegierten aus Deutschland, den Vertretern des VelsPol Deutschland (Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter), war es verwehrt in Polizeiuniform auch nur an dem offiziellen Symposium teilzunehmen. Beide Beamte sind in NRW tätig und waren bereits in Uniform dienstlich im Ausland eingesetzt und verfügten über entsprechende Erfahrungen.

Das Innenministerium Nordrhein-Westfalens genehmigte das Tragen der Uniform nicht und verwies lapidar auf die Dienstkleiderordnung. Auch wurde kein Vertreter des Innenministeriums oder einer Polizeibehörde entsandt. Hier werden die verschiedene Sichtweise und das Verständnis gegenüber lesbischen und schwulen Polizeibediensteten deutlich.

Während u. a. in England die GPA als Teil der Polizei verstanden und dementsprechend durch die Polizeibehörden unterstützt wird, ist der VelsPol in Deutschland für Innenministerien und Führungsetagen der Polizeibehörden etwas „Fremdes"- etwas, dass mit der Polizei nichts zu tun hat, etwas Privates. Ablehnung statt Annahme bzw. Akzeptanz.

Diversity wird in den Polizeiführungen Deutschlands nicht verstanden und nicht gelebt. Dieser Vorgang ist nur ein Indiz von vielen. Bei den Teilnehmern des Symposiums stieß die Sichtweise des Innenministeriums auf großes Unverständnis. Sie entschieden sich spontan auf die Bühne zu gehen und sich für die deutsche Polizeiführung in Uniform ablichten zu lassen.

Dass es anders geht zeigt die Behandlung der IPA, der International Police Association. In dem vergleichbaren eingetragenen Verein stellt es kein Problem dar, regelmäßig im inner- und außereuropäischen Ausland in Uniform entsandt zu werden.

Trotz vergleichbarer Ziele und ähnlicher Symposien werden die Delegierten der Vereine unterschiedlich behandelt. Wir sehen gespannt dem dritten europäischen Symposium entgegen, das am 3. und 4. August 2006 in Schweden, Stockholm stattfinden und ebenfalls durch die schwedischen Polizeibehörden ausgerichtet wird.

So kann es aussehen, wenn Polizeibehörden Diversity leben. Hier nur eine kleine Auswahl der Infostände von englischen Polizeibehörden und- dienststellen beim Symposium:

Opferhilfe durch die Polizei
London Metropolitan Police
GPA-Stand
Plakatwand der Metropolitan Police beim Straßenfest
Greater Manchester Police